Hier noch einige Empfehlungen

Der Podcast Yoga is dead von Tejal Patel und Jesal Parikh, zu diesem Thema vor allem die Folge White Women killed Yoga
https://open.spotify.com/show/7ahSJ4UEvDZFjrJgdwxB2W?si=dfdeedb308014412

Darin nennen sie einige nützliche Tipps für weiße Yogastudiobesitzer:innen und verlinken auch Texte. Unter anderen die Texte:

When Feminism is White Supermacy in Heels von Rachel Cargle
https://www.harpersbazaar.com/culture/politics/a22717725/what-is-toxic-white-feminism/

Say My Name — Why Mispronouncing and Joking About POC Names is a Racial Microaggression by Farhana Laffernis
https://medium.com/the-vocal/say-my-name-why-mispronouncing-and-joking-about-poc-names-isracial-microaggression-76c2ce58f316

Weitere gute Lese- und Podcast-Empfehlungen zu dem Thema auf ihrer Seite:
https://www.yogaisdeadpodcast.com/resources-white-women-killed-yoga

Tips für Yogastudiobesitzer:innen von Tejal Patel und Jesal Parikh:

Wenn ihr nur weiße Leute kennt, geht auf die Suche nach BIPOC* Lehrer:innen und lasst euch von ihnen weitere gute Lehrer:innen empfehlen.
Vergünstige Eintrittspreise als Anreiz für BIPOC Yogi:nis

Auf der Matte und im Leben gilt außerdem:

Lern die Namen von Menschen. Frag sie nach der richtigen Aussprache. Fehler machen ist kein Problem, die Haltung „boah das ist mir zu kompliziert, ich nenn dich einfach Lisa“ schon.

Wenn dich etwas interessiert, dann recherchiere. Wenn die Frage, die dir auf den Lippen brennt wirklich auf Interesse beruht, sollte sie dir die Arbeit wert sein, verlässliche Quellen zu recherchieren und dich selbst zu informieren. Stell deine Frage nicht einem Menschen, den du gerade erst kennen gelernt hast und von dem du wage vermutest, er oder sie müsste das wissen. Denn erstens kannst du nicht davon ausgehen, dass sie das wissen und zweitens ist Erklären Arbeit. Und du weißt nicht, wie müde sie vielleicht schon sind von den tausend immer gleichen, eh nur lieb gemeinten Fragen, die ihnen gestellt werden.

Das führt uns zu zweitens: Sei bereit, Arbeit zu bezahlen. Unterstütze Unternehmen, die von nicht-weißen Menschen betrieben werden, indem du zB auch eine stylische Yogahose von ihnen kaufst. Obwohl es schwieriger ist, die zu finden.

Wenn du zu den Yogi:nis gehörst, die sagen, für sie ist Yoga nicht nur Sport, sondern du fühlst dich der Kultur verbunden, dann setz dich auch abseits von Yoga damit auseinander und steht auf für die Rechte der Menschen, die Rassismus ausgesetzt sind.

Falls:
– ihr noch mehr Tips wisst
– euch als nicht-weißer Person problematische Formulierungen in meinem Text aufgefallen sind
– sich andere Fehler eingeschlichen haben
…freue ich mich, wenn ihr sie mir sagt. Ihr habt ja meinen Insta-Handle :)

Wörterbuch

So viele Wörter. Ich schwöre, ich benutze diese Wörter nicht, damit ihr euch dumm fühlt und ich mich klug fühle. Ich habe diese Wörter selbst erst irgendwann gelernt und ich lerne bzw. verlerne immer noch regelmäßig neue. Hier habe ich einen Überblick von Wörtern, die ich in diesem Artikel verwende und die einige vielleicht nicht kennen. Ich finde sie ganz nützlich.

othering: Menschen oder Menschengruppen als anders zur eigenen Gruppe darstellen, mit dem Effekt, dass sie als „nicht normal“ gelten.

Kulturelle Aneignung: Die Übernahme von Zeichen, Praktiken, Artefakten oder Wissen aus einer Kultur und ihre Reproduktion in einem anderen Kontext. Problematisch ist dabei meistens die Darstellung dieser Kultur und das Reproduzieren von rassistischen Clichés.

cis-: Eine Person, bei der die Geschlechtsteile und das, was die Gesellschaft davon erwartet (Penis: Bub, Vulva: Mädchen, Andere Variationen: wird nicht drüber geredet), mit dem übereinstimmen, wie sie sich selbst fühlt. Also cis-männlich ist zB ein Bub mit einem Penis im Gegensatz zu einem Bub mit einer Vulva. In unserer Gesellschaft wird dann oft gesagt „also einfach normal, oder?“ Und damit wären wir wieder bei Othering. Nicht „nix oder normal“ ist das Gegenstück zu trans- oder inter, sondern cis.

able-bodied: Gleiches Prinzip, diesmal geht es um Behinderungen. Anstatt nur Menschen, die behindert werden als behindert zu bezeichnen, kann mensch sich bewusst werden, dass das Gegenteil von behindert nicht „normal“ ist, sondern able-bodied.

BIPOC: Black, Indigenous, People of Colour. Das ist eine selbstgewählte Bezeichnung von Menschen, die nicht weiß sind. Im Gegensatz zu Bezeichnungen, die sich Weiße ausgedacht haben, meistens in der Kolonialzeit, um nicht-weißen Menschen einen niedrigeren Status zuzuschreiben.

Schwarz: Mit großem S ist ebenfalls eine selbstgewählte Bezeichnung. Dafür spielt es keine Rolle, ob ein Elternteil oder beide oder die Großeltern aus einem afrikanischen Land kommen. Die Unterteilung in „mehr oder weniger Schwarz“, die sich in Wörtern wie „farbig“ oder „coloriert“ niederschlägt, kommt ebenfalls aus Zeiten der Kolonialisierung, der Apartheid, der Segregation, also des institutionellen Rassismus.

weiß: Die gesellschaftspolitische Norm und Machtposition als Person mit weißer Hautfarbe zu gelten.

mensch, niemensch, jemensch…: Ihr seid sicher drüber gestolpert. Das Wort „man“, genauso wie „niemand“ und „jemand“ gehen eben von der unausgesprochenen Norm Mann als Mitte der Gesellschaft aus. Ich weiß, dass es bei einigen den Lesefluss stört, mir machen solche Stolpersteine Spaß, weil sie zum Nachdenken anregen und das Gewohnte hinterfragen lassen.